Freitag, 9. September 2016

Schon frühzeitig erfahren Kinder und Jugendliche den funktionalisierten Gebrauch von Süßigkeiten als  Problemlöser und Problemstiller und am Beispiel des elterlichen Alkohol- und Medikamentenkonsums

SCHON FRÜHZEITIG ERFAHREN KINDER UND JUGENDLICHE DEN FUNKTIONALISIERTEN GEBRAUCH VON SÜSSIGKEITEN ALS PROBLEMLÖSER UND PROBLEMSTILLER UND AM BEISPIEL DES ELTERLICHEN ALKOHOL- UND MEDIKAMENTENKONSUM

 Familie, Jugendarbeit und Schule als wichtige Bezugsgrößen
Familie, Jugendarbeit und Schule sind deswegen wichtige suchtpräventive Arbeitsfelder, weil in der frühesten
Kindheit und Jugend
– der erste Umgang mit Genussmitteln und Konsumgütern erlernt wird,
– weil hier grundlegende Einstellungen,
– Verhaltensweisen (Konsummuster),
– erste Orientierungsmuster (Werte und Normen) und
– Leitbilder vermittelt und geprägt werden.
Hier lernen Kinder und Jugendliche erstmals zu unterscheiden zwischen Ich und Du (Ich-Prinzip und Sozial-
Prinzip). Jedes Kind braucht Geborgenheit und ZuwendungAkzeptanz undAnnahme, aber auchGrenzsetzungen.
Erziehung bewegt sich zwischen den beiden Polen „Freiheit“ und „Bindung“. Zu viel Freiheit muss
die Kinder überfordern, zu starre Grenzen verhindern Selbständigkeit. Kinder müssen lernen, Grenzen zu
akzeptieren und Probleme konstruktiv zu bewältigen. Wie man das macht, lernen sie von den unmittelbaren
Bezugspersonen, d.h. Eltern und Angehörige, in der Jugendarbeit Tätige und Lehrer sind hier die Vorbilder.
Schon frühzeitig erfahren Kinder und Jugendliche den funktionalisiertenGebrauch von Süßigkeiten als
Problemlöser und Problemstiller und am Beispiel des elterlichen Alkohol- und Medikamentenkonsums lernen
Kinder und Jugendliche, wie mit Problemen und Krankheit umgegangen werden muss. Dieselben Mechanismen
gelten für Trinken aus Langeweile und Desinteresse. Viel zu häufig bestehen Lösungswege aus
der Problemverdrängung, -verlagerung oder -umleitung (vgl. Dembach 1993, 1998 und 2005a)